Einleitung zur klassischen Naturheilkunde
Um zu verstehen, was sich hinter der klassischen Naturheilkunde (Kneipp'sches Naturheilverfahren) verbirgt, lohnt sich ein genauerer Blick. Ursprünge der Naturheilkunde im Allgemeinen, wie sie sich heute noch bei der klassischen Naturheilkunde wiederfinden, können bis in die Antike mit den religiösen Waschungen der Ägypter im Nil, der Babylonier im Euphrat und der Inder im Ganges zurückverfolgt werden. Auch in der griechischen Kultur finden sich früh zahlreiche Aspekte der heutigen klassischen Naturheilkunde wieder (siehe Grundlagen). Dieses Naturheilverfahren wird bis heute praktiziert. Prägende Persönlichkeiten in der Geschichte waren zum Beispiel Hippokrates, Paracelsus oder Hufeland. Im 19. Jahrhundert erlebte die Naturheilkunde dann sowohl durch das Schaffen von Prießnitz und Schroth als auch durch Sebastian Kneipp neue Popularität und eine bedeutende weitere Entwicklung. Dies geschah vor dem Hintergrund der einsetzenden Industrialisierung und sich daraus ergebenden drastischen Änderung der Lebensverhältnisse.
Kneipp wurde von der Überzeugung geleitet, dass durch die Natur als der Schöpfung Gottes viele Dinge geschenkt sind, die zur Erhaltung der Gesundheit und zur Überwindung von Krankheit eingesetzt werden können. Das ist zum einen das Wasser. Ebenfalls wichtig sind Heilpflanzen, Lebensstil, Ernährung und Bewegung. Diese 5 Elemente sind im 20. Jahrhundert unter der Bezeichnung "Klassische Naturheilkunde" nach Kneipp" oder "Kneipp-Therapie" bekannt geworden.
Die klassische Naturheilkunde nimmt eine einzigartige Stellung aufgrund der vielen positiven Erfahrungsberichten und der zahlreichen wissenschaftlichen Studien ein, welche ihre Wirksamkeit eindrucksvoll belegen. Weitere Merkmale sind ihr ganzheitlicher Ansatz und die Orientierung am christlichen Menschenbild (siehe Verständnis).