Starkes Immunsystem

Wie kann Ihnen die Naturheilkunde nach Kneipp dazu verhelfen? Die Antwort dazu finden Sie auf diese Seite.

Immunsystem

Das menschliche Immunsystem ist ein komplexes, aber effektives System zur Abwehr von schädlichen Erregern. Seine Aufgabe liegt bei der Vorbeugung von Infektionen wie Erkältung, Grippe, und und und.... Bei Allergien reagiert unser Immunsystem dagegen über bzw. falsch. Die ganzen Autoimmunerkrankungen, zu denen z.B. die Colitis Ulcerosa, Hashimoto oder auch „Rheuma“ (PCP) gehören, werden ebenfalls durch ein nicht funktionierendes Immunsystem ausgelöst. Dass auch die Demenz vom Alzheimer-Typ oder manche Krebsarten direkt mit Entzündungen und damit mit nicht ausreichender Funktion des Immunsystems zu tun haben, wurde erst in den letzten Jahren zunehmend deutlich. Aktuell sind Forschungen, welche einen Zusammenhang zwischen den "großen" psychischen Erkrankungen wie z.B. der Depression und dem Immunsystem aufzeigen und erforschen. Dies zeigt eindrücklich, dass die Wichtigkeit eines guten Immunsystems eher unter- als überschätzt wird. Und man darf gespannt sein, was zukünftige medizinische Forschung noch entdecken wird.

Da das Immunsystem also zentral für unser Wohlfühlen, aber auch für unser Überleben insgesamt ist, sollte es gesund sein und seine Arbeit gut machen. Dazu hat die Schulmedizin mit Cortison und den Antibiotika zwei zahlreich verordnete und zweifellos wichtige Medikamente im Repertoire. Diese sind oft, aber leider nicht immer, erfolgreich und haben auch nicht zu unterschätzende Neben- und eher zweifelhafte Langzeitwirkungen. Deshalb macht es Hoffnung, dass es mit der Naturheilkunde nach Kneipp ein natürliches Heilverfahren gibt, das in einigen Fällen als Alternative, in anderen Situationen als Ergänzung zu der schulmedizinischen Behandlung angewandt werden kann. Wir betreten bei diesem Thema den Bereich der Naturheilkunde nach Kneipp, für den sie wie geschaffen erscheint. Seine Erfolge zur Stärkung des Immunsystems sind beeindruckend und wissenschaftlich belegt.

Zum Aufbau und der Funktion des Immunsystems möchten wir an dieser Stelle nichts Eigenes sagen. Dies wird z.B. in der Wikipedia ausführlich beschrieben. Stattdessen stellen wir Ihnen im Folgenden beispielhaft die Immunschwäche als eine der Haupterkrankungen des Immunsystems vor und gehen dabei insbesondere darauf ein, was die Naturheilkunde nach Kneipp zur Vorbeugung und Heilung beitragen kann. 


Immunsystemschwäche

„Damit es nicht erst kommt zum Knackse, erfand der Mensch die Prophylaxe. Doch lieber beugt der Mensch, der Tor, sich vor der Krankheit – als ihr vor.“ (Eugen Roth)

Cholera BakterienWir befinden uns heute in den westlichen Ländern in einer interessanten, teilweise paradoxen Situation. Reizüberflutung ist in aller Munde und wird zunehmend auch zu einem gesundheitlichen Problem. Wir leiden aber gleichzeitig auch unter einer Reizverarmung. Denn wir richten unser Leben immer stärker so ein, dass natürliche körperliche Reize wie Licht, Luft und Wasser eine immer geringere Rolle spielen. Dadurch gehen aber immer mehr Fähigkeiten unseres Körpers zur Immunabwehr verloren.

Die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems wird einerseits von unseren Genen bestimmt und ist damit für uns nicht beinflussbar. Aber glücklicherweise ist dies nur ein Teil der Wahrheit. Es kommt nämlich hinzu, dass unser Immunsystem im Laufe des Lebens dazu lernt und immer leistungsfähiger wird - dies ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht jedoch ist, dass wir durch unser Handeln dazu beitragen können, dass es Leistungskraft verliert. Im Sinne der Naturheilkunde nach Kneipp wird das Immunsystem nämlich wie ein Muskel gesehen, der trainiert werden kann und muss. Schon Sebastian Kneipp hatte großen Wert darauf gelegt, dass man seinem Körper eine gewisse Abhärtung zukommen lässt. Ganz im Sinne von: „Die beste Krankheit ist immer noch die, welche ich gar nicht bekomme“. Und tatsächlich hat sich gezeigt, dass der einzelne Mensch seine körperlichen Fähigkeiten, sich gegen Krankheiten zu wehren und zu schützen, verbessern kann. Niemand ist hier unverwundbar und es sind ja wie gesagt auch die Gene zu berücksichtigen. Aber trotzdem ist sicher, dass jeder sein Immunsystem stärken kann. Damit ist er besser gegen neue Erkrankungen geschützt und ausgebrochene (Infektions-) Erkrankungen können schneller und komplikationsloser abheilen.

Ein Zitat von Kneipp zum Thema „Verweichlichung“ soll diese Einleitung abschließen. Es beschreibt die Notwendigkeit einer Stärkung des Immunsystems oder wie er es selbst nennt, der "Abhärtung" beschreibt. Es hat dabei insbesondere die Elemente Bewegung, Wasser und Lebensstil im Fokus.

„Ich möchte wissen, welche Krankheit in eine verweichlichte Natur nicht leicht eindringen kann, während eine abgehärtete Natur sich nicht das Geringste daraus macht. Die Verweichlichung, behaupte ich, öffnet Tür und Tor für viele Krankheiten“. (Sebastian Kneipp)

Dieses Zitat ist ohne Erklärung und für sich allein gestellt sicher zu extrem. Wir kennen heute eben viele Krankheiten, die zumindest nach heutigem medizinischem Wissen nicht mit einem guten Immunsystem zu besiegen sind. Allerdings machen selbst beim Thema „Krebs“ die neuesten Erkenntnisse rund um die Rolle, welche das Immunsystem dort spielt, sehr aufmerksam. Es wird spannend sein, was die zukünftige Forschung hier zu Tage fördern wird. Vielleicht erleben wir zukünftig in bisher kaum beachteten Bereichen eine Bestätigung dieser Aussage von Kneipp.

Definition

Eine mangelnde Funktionsfähigkeit des Immunsystems wird in der Medizin als Immundefekt oder -schwäche oder -kompetenz bezeichnet. Was aber sind die Kriterien, bei deren Vorhandensein man von einer Immunschwäche spricht?

Das entscheidende Symptom der Immunschwäche ist die erhöhte Infektanfälligkeit des Menschen. Da stellt sich allerdings gleich die nächste Frage: „Was heißt denn nun konkret erhöhte Infektanfälligkeit“? Oder anders herum gefragt: "Was ist normal"?

Eine pauschale Antwort ist hier leider nicht möglich. Denn wir müssen zuallererst einmal unterscheiden zwischen Kindern, Erwachsenen und Senioren. Dann, ob Immunschwäche angeboren ist oder im Laufe des Lebens erworben wurde. Drittens, welche Vorerkrankungen liegen vor bzw. welche Erkrankungen bestehen aktuell und, und und…

An dieser Stelle konzentrieren wir uns auf den Erwachsenen im berufstätigen Alter. Hier gelten zwei Atemwegsinfektionen pro Jahr mit Husten, Schnupfen und Bronchitis als normal. Als normal gilt es auch, wenn man sich mit Infektionskrankheiten, gegen die man nicht geimpft ist, wie z.B. Typhus, ansteckt.

Ein Verdacht auf Abwehrschwäche besteht bei:

  • Atemwegsinfektionen von längerer Dauer (z.B. 2 Wochen) treten häufiger als zweimal pro Jahr auf
  • Atemwegsinfektionen treten oft ohne erkennbare Ursache auf
  • Entzündungen werden chronisch, wie z.B. bei der chronischen Bronchitis
  • Schwere Infektionen, wie z.B. Lungenentzündungen, treten mehrmals hintereinander auf
  • Herpesinfektionen, die häufig auftreten (z.B. an den Lippen)
  • .....

Diagnose

Eine ausführliche Anamnese ist bei der Diagnose der Immunschwäche zentral. Sie sollte alle aufgetretenen Krankheiten und Therapien sowie Medikamente erfassen. Einen ersten Hinweis auf die Diagnose kann dann oft schon anhand der Häufigkeit und der Schwere sowie Dauer der aufgetretenen Infektionskrankheiten gestellt werden. Eine ausführliche körperliche Untersuchung wird in einigen Fällen ebenfalls Hinweise geben. Bei schwereren und chronischen Verläufen ist oft eine detaillierte labortechnische Untersuchung des Blutes des Patienten hilfreich. Zusätzlich tragen je nach Ursache und Symptomen auch weitergehende Untersuchungen wie CT, Röntgen, Darmspiegelung etc. zur Klarheit bei.

Ursachen

  • Medikamente: Nebenwirkungen von Medikamenten, die z.B. aufgrund einer Allergie, Transplantation oder Autoimmunerkrankungen gegeben werden und das Immunsystem unterdrücken (z.B. Cortison, TNF-Blocker)
  • Krankheiten: Infektionskrankheiten wie beispielsweise AIDS greifen das Immunsystem direkt an. Das Epstein-Barr-Virus schwächt das Immunsystem ebenfalls. Aber auch bösartige Tumore (Krebs), insbesondere diverse Blutkrebsformen, führen zur Immunschwäche. 
  • Lebensstil: Eine Abnahme der Immunstärke im Alter ist genauso normal wie ein vorübergehendes Defizit in der Schwangerschaft. Jedoch haben auch manche ungesunden Verhaltensweisen einen Einfluss auf die Immunstärke. Dies kann z.B. eine einseitige Ernährung, Mangel- oder Fehlernährung, chronischer Stress sowie Alkoholabusus oder Rauchen sein.

Symptome

  • häufige Infekte
  • verzögerte bzw. verlängerte Genesung
  • chronische Müdigkeit
     

Naturheilkundliche Therapie

1) Wasser

Mit Wasseranwendungen im Kneipp'schen Sinne, insbesondere den Kaltwasser-Anwendungen, kann das Immunsystem trainiert und die Infektrate signifikant gesenkt werden. Dies wurde z.B. in einer wissenschaftlichen Studie zur chronischen Bronchitis eindrucksvoll belegt. Eine (kleine) Auswahl von Maßnahmen aus dem „Arsenal“ der „Kaltwasser-Anwendungen zur "Abhärtung" ist folgende:

  • Barfusslaufen, Taulaufen und Schneegehen
  • Kalte Waschungen
  • kaltes Armbad
  • kalter Gesichtsguss
  • Sauna
  • und vieles mehr

2) Heilpflanzen

Es gibt eine Vielzahl von Heilpflanzen, welchen die Fähigkeit zur Stärkung des Immunsystems zugesprochen wird. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl, deren Wirkung durch Erfahrung und wissenschaftliche Studien bestätigt ist:

  • Purpurfarbener Sonnenhut (echinaceae purpureae herba)
  • Scheinsonnenhut (echinacea pallida)
  • Taigawurzel
  • Knoblauch
  • Chicorèe

3) Lebensstil

Im Zeitalter der motorisierten Bewegung, der Klimaanlagen, der Verlagerung vieler Freizeitaktivitäten in Räumlichkeiten und des chronischen Stresses können wir sicher davon sprechen, dass damit unser Immunsystem eher geschwächt als gestärkt wird. Dies betrifft sehr viele Bereiche. Deshalb sind die folgenden Empfehlungen nur eine kleine Auswahl:

  • Raumtemperatur nicht wärmer als 18 – 20 Grad
  • Keine hitzestauende Kleidung (z.B. im Winter keinen Schal tragen; Handschuhe öfters mal weglassen)
  • Für Entspannung sorgen (z.B. mit progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen)
  • Für ausreichenden, erholsamen Schlaf sorgen
  • Für Sonneneinstrahlung auf Haut (ganzer Körper) sorgen (ca. 15 min pro Tag)
  • ..........

4) Ernährung

Die Hauptempfehlung lautet: „Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung". Damit dies keine vage Aussage bleibt, finden Sie hier einige Empfehlungen:

  • Viel Obst und Gemüse
  • Ballaststoffzufuhr
  • Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren-steigern (ist z.B. in fettigem Fisch oder Leinöl)
  • Zufuhr von Vitaminen, z.B. Vitamin-B-Komplex, C, D, A und E sowie Mineralstoffen wie Zink, Selen sichern
  • Hülsenfrüchte
  • Mehrere Äpfel pro Tag
  • Apfelessigtrunk (1 Esslöffel in einem Glas Wasser)
  • Ausreichende Trinkmenge (mind. 1,5 Liter/Tag beim Erwachsenen)
  • Empfohlene Lebensmittel sind: Brokkoli, Kohl, Pilze, Nüsse, Knoblauch, Zitronen
  • Lebensmittel, die gemieden oder in geringen Dosen gegessen werden sollten, da sie u.a. im Darm entzündungsfördernd wirken, sind: 
    • Weißer Zucker
    • Weißmehl
    • künstliche Transfette
    • stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren
    • Schweinefleisch
    • rohes Fleisch
    • Lebensmittel-Fertigprodukte
    • Alkohol 

5) Bewegung

Die positiven Auswirkungen von gesunder und ausreichender Bewegung sind hinreichend bekannt und belegt. Als Empfehlung kann gelten:

  • auf regelmäßige Bewegung achten
  • Bewegung in der Natur und an der frischen Luft (nicht nur Fitnessstudio!)
  • 3x Sport pro Woche als Ziel. Wichtig ist, dass Sie dabei ins Schwitzen kommen. Aber keine Überlastung – diese schadet eher. Und achten Sie auch auf ausreichend Erholungsphasen nach dem Sport.
  • Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren eignen sich besonders
  • .......

6) Sonstiges

  • Sowohl deutliches Über-, als auch Untergewicht vermeiden
  • Darmsanierung (z.B. nach oder bei Einnahme von Antibiotika)
  • Verwendung von Propolis als natürliches Antibiotikum bei leichten Infekten
  • Bestimmung des Vitamin B- und D-Spiegels und ggfs. Substitution
  • Bestimmung von Zink und Selen und ggfs. Substitution